Vom Meter bis zum Megabyte: Das BEV in Zahlen 21.10.2025 - Am Welttag der Statistik blicken wir hinter die Zahlen des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen – BEV. Ob Vermessungspunkte, geeichte Messgeräte oder digitale Datensätze – Statistik steckt in allem, was das BEV täglich leistet. Ein Überblick über die Daten, die Österreich präziser machen.
Am 20. Oktober 2025 wird zum vierten Mal der Weltstatistiktag gefeiert – heuer unter dem Motto „Hochwertige Statistiken und Daten für alle“. Dieses Motto unterstreicht, wie entscheidend verlässliche Daten heute sind: Sie helfen Bürgerinnen und Bürgern, Politik und Wirtschaft, fundierte Entscheidungen zu treffen und die komplexen Entwicklungen unserer Zeit besser zu verstehen. Auch das BEV leistet dazu einen wichtigen Beitrag – mit präziser Vermessung, aktuellen Geodaten, geprüften Messgeräten und der Bereitstellung offener Daten für Verwaltung, Forschung und Öffentlichkeit.
Ein Blick auf die Zahlen zeigt, wie breit das Spektrum des BEV ist:
Im Bereich Vermessung und Geodaten betreibt das BEV ein dichtes Netz an geodätischen Messpunkten, die die Grundlage für Karten, Bauprojekte und moderne Navigationssysteme bilden. In ganz Österreich stehen derzeit 41 APOS GNSS-Referenzstationen, rund 29.000 Höhenpunkte und etwa 59.000 Triangulierungspunkte zur Verfügung. Das digitale Landschaftsmodell wird regelmäßig aktualisiert – je nach Objektart jährlich oder im Dreijahresrhythmus. Wer sich selbst von der Genauigkeit überzeugen möchte, kann einen der 30 öffentlichen Kontrollpunkte für Smartphones nutzen. Auf dem Open-Data-Portal data.bev.gv.at sind darüber hinaus 1.424 Datensätze, Dienste und Karten abrufbar – frei zugänglich für alle, die mit Geodaten arbeiten oder forschen.
Auch im Bereich Kataster und Grundstücke spiegeln die Daten des BEV den hohen Qualitätsanspruch wider. Rund 10,2 Millionen Grundstücke sind im digitalen Kataster erfasst, die österreichische Staatsgrenze misst 2.706 Kilometer (ohne Bodensee) und wird durch etwa 27.000 Grenzzeichen und 40.000 Bruchpunkte definiert. Die Digitalisierung der Katasterarchive ist ein Meilenstein: Über 45 Millionen Seiten wurden gescannt, 500 Tonnen Papier eingespart und 55 Terabyte strukturierte Daten erzeugt. Damit schafft das BEV Transparenz und Rechtssicherheit im digitalen Raum – ein unsichtbares Fundament des täglichen Lebens.
Auch im Eich- und Messwesen zeigt sich das breite Leistungsspektrum des BEV. Im Jahr 2024 wurden österreichweit rund 735.000 Messgeräte durch die vom BEV ermächtigten Eichstellen überprüft und geeicht – von Waagen über Zapfsäulen bis hin zu Stromzählern. Ende des Jahres waren 51 Eichstellen aktiv, deren Qualitätsmanagementsysteme regelmäßig auditiert werden. Das BEV führte sechs Wiederermächtigungen, eine neue Ermächtigung für Ladeeinrichtungen von Elektrofahrzeugen sowie mehrere Anpassungen bestehender Zulassungen durch. Bei den Überprüfungen wurden nur 17 Mängel festgestellt – ein Beleg für die hohe Qualität und Verlässlichkeit der österreichischen Messinfrastruktur.
Ein weiteres Feld, in dem präzise Daten unverzichtbar sind, ist die Marktüberwachung. In diesem Bereich prüft das BEV regelmäßig Fertigpackungen und Messgeräte, um Verbraucherschutz und Messgenauigkeit sicherzustellen. Im Jahr 2024 kontrollierten zehn Mitarbeitende österreichweit 2.255 Lose von Fertigpackungen gleicher Nennfüllmenge (messtechnische Beanstandungsquote 14,90 %) sowie 457 Lose ungleicher Nennfüllmenge mit einer Beanstandungsquote von 40,04 %. Zusätzlich wurden 91 Formalprüfungen durchgeführt, 210 Betriebe revidiert, 24 Sperrbescheide erlassen und 154 Anzeigen erstattet. Eine Schwerpunktaktion bei Wurst- und Käseprodukten führte zu 55 Kontrollen mit einer deutlich niedrigeren Beanstandungsquote von 5,45 %; beanstandete Lose wurden konsequent aus dem Verkehr genommen. Im Jahr 2024 erhielt das BEV 32 Meldungen von EU-Mitgliedstaaten über mögliche Verstöße gegen Produktsicherheitsrichtlinien – ein Beispiel dafür, wie internationale Zusammenarbeit auf der Grundlage verlässlicher Daten funktioniert.
Hinter all diesen Zahlen stehen Menschen, die Tag für Tag daran arbeiten, Österreichs Datenlandschaft aktuell und präzise zu halten. Das BEV beschäftigt derzeit rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter 79 Lehrlinge in Ausbildung. Mit einem Durchschnittsalter von 44,5 Jahren und Standorten in allen Bundesländern – von Wien bis Vorarlberg – zeigt sich das BEV als vielfältige Organisation, die Tradition und Innovation verbindet.
So vielfältig die Aufgaben auch sind – eines verbindet sie alle: die Verpflichtung zu Datenqualität und Transparenz. Der Weltstatistiktag erinnert uns daran, dass hochwertige Statistiken nicht nur Zahlenreihen sind, sondern eine Grundlage für Vertrauen, Gerechtigkeit und Fortschritt. Das BEV trägt mit seiner täglichen Arbeit dazu bei, dass Österreich auch in Zukunft auf verlässliche Daten bauen kann.